Mit insgesamt neun Durchführungen ist der MÜNSTERHACK mittlerweile eine Institution in der deutschen „CivicTech“-Szene. 150 Hacker:innen hatten sich dieses Jahr beworben. Ca. 90 von ihnen haben über das Wochenende Protoypen und Lösungen für das smarte Münster von Morgen entwickelt. Unterstützt werden sie dabei von neun Mentorinnen und Mentoren mit besonderer Expertise in Themen wie künstlicher Intelligenz, Data Science, Programmierung und mehr. Mit 29% weiblichen Teilnehmerinnen in diesem Jahr wurde die festgelegte Quote von 25% wieder übertroffen.
Die hochkarätige Jury, bestehend aus Rita Helter, Vorstandsmitglied bei viadee, Stefanie Mollemeier, Geschäftsführerin bei items, Birgit Neyer, Erste Landesrätin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Marcus Loskant, Vorstandsmitglied und CIO LVM Versicherung und Martin Schuster, Hauptabteilungsleiter Strategische Unternehmensentwicklung der Stadtwerke Münster, vergaben die mit 1.000, 500 und 250 Euro dotierten Plätze 1 bis 3. Bewertet werden die Ergebnisse beim MÜNSTERHACK 2025 nach den Kriterien Innovationsgrad, Wiederverwertbarkeit, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Umsetzbarkeit für Münster und das Münsterland und der Qualität der Abschlusspräsentation.
Über 200 Zuschauende verfolgten bei der Abschlussveranstaltung in der Mehrzweckhalle der Stadtwerke Münster die Abschlusspitches, also die Vorstellungen der erarbeiteten Lösungen. Das Re-Live der Abendveranstaltung ist auf dem YouTube Channel des Digital Hub verfügbar. Sprungmarken zu den einzelnen Pitches finden sich in der Videobeschreibung.
Am Ende wurden mehrere Preise an die Teams verliehen:
- 1. Platz: AIchhörnchen - Die App macht Fundmeldungen kinderleicht: Mit drei Klicks (Foto, Ort, Kontakt) und KI kann Verlorenes indexiert und schnell wiedergefunden werden.
- 2. Platz: Agentic.Muenster - Eine Web-App, mit der Münsteraner:innen per Voice-(Chat) Termine beim Bürger-service buchen können.
- 3. Platz und Mentor:innenpreis: Stolperstimme - Ein tragbarer, interaktiver Stadtführer, der Geschichten über die Stolpersteine in Münster erzählt und Fragen beantwortet. Das Tool macht mithilfe von KI den Hintergrund zu jedem einzelnen Stolperstein hörbar machen und ihnen eine Stimme geben.
- Publikumspreis: Münster Easy – Das Team erstellte eine Karte mit Baustellen und anderen Hindernissen, perspektivisch auch ein Routing für barrierefreie Mobilität.
Einen Foto-Rückblick zum Münsterhack gibt es auch auf der Veranstaltungswebsite www.muensterhack.de. Der scheidende Oberbürgermeister Markus Lewe, dieses Jahr zum letzten Mal Schirmherr des MÜNSTERHACK, würdigt in seinem neunten Jahr die langjährige Wirkung des Hackathons:
Seit 2017 haben sich die Hackerinnen und Hacker mit Hingabe und Kreativität für Münster eingebracht. Ihre Ideen haben Spuren in unserer Stadt hinterlassen: Vom Leezenflow über den digitalen Geschichtswettbewerb des Stadtarchivs bis hin zum Spieletisch im LWL-Museum. Jeder dieser Prototypen war ein Funke Inspiration, ein Stück gelebte Zukunft, das Münster bereichert. Ich bin dankbar und voller Respekt vor diesen Erfolgen.
Schirmherr Oberbürgermeister Markus Lewe
Der Nachgeha(c)kt-Preis zeichnet seit 2018 die Idee aus vergangenen Jahren des Hackathon aus, die nachhaltig weiterentwickelt und zum Nutzen der Stadt umgesetzt wurde. 2025 geht der Preis an das Team helpwave aus dem Jahr 2022. Bereits damals überzeugte das Team beim Hackathon mit seiner Vision, Ersthelferinnen in unmittelbarer Nähe digital zu mobilisieren, um noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes eine Erstversorgung zu ermöglichen. Dafür erhielten sie damals den Publikumspreis.
Seitdem hat sich die Idee rasant weiterentwickelt: helpwave ist heute ein Health-Tech-Unternehmen, das digitale Lösungen für den ambulanten und stationären Bereich bereitstellt. 2024 wurde das Produktportfolio von mediQuu übernommen – darunter der Netzmanager, Connect, Viva und die „App zum Doc“. Diese Anwendungen werden bereits erfolgreich von mehreren Ärztenetzen in Deutschland eingesetzt. Darüber hinaus hat das Team im Juni 2025 das neue Produkt helpwave tasks vorgestellt – ein patientenzentriertes Projekt- und Prozessmanagement-Tool für den klinischen Alltag. Mehrere Teammitglieder arbeiten weiterhin am Universitätsklinikum Münster, während andere inzwischen in Aachen studieren. helpwave zeigt somit eindrucksvoll, wie aus einer Hackathon-Idee ein innovatives Unternehmen wird. Das Solution Enabler Programm ist dabei ein wichtiger Baustein und hat in den letzten Jahren sechs Teams mit über 15.000 Euro unterstützt. Es steht allen MÜNSTERHACK-Teams offen und begleitet sie nach dem Hackathon für weitere sechs Monate.