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Ein maßstabsgetreuer Mammutstoßzahn für das Museum aus dem 3D-Drucker – dank Netzwerk und Kooperation

 Mirco Drüen (Digital Hub münsterLAND) und Fabian Sattelberger (Creative Polymer) im Digital Hub münsterLAND
Mirco Drüen (Digital Hub münsterLAND) und Fabian Sattelberger (Creative Polymer) im Digital Hub münsterLAND
Bild: Digital Hub münsterLAND

in über 40.000 Jahre alter Mammutzahn, ein kleines Museum im Sauerland, ein innovatives 3D-Druck-Startup, das LWL-Museum für Naturkunde – und mittendrin: Das FabLab im Digital Hub münsterLAND. Was klingt wie der Anfang eines Films, ist ein echtes Kooperationsprojekt, bei dem aus einer Idee ein außer

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Ein Mammut und ein Startup haben mehr gemeinsam, als man denkt: Ohne Anpassung an ihre Umgebung droht das Aussterben – sei es durch Klima oder Markt. Und wenn sie erst einmal Fahrt aufnehmen, sind sie kaum zu übersehen. Eine weitere Verbindung zwischen Mammut und Startup kommt nun hinzu – und beginnt mit einem Fund, der fast verloren gegangen wäre.  Ein Mammut und ein Start haben mehr gemeinsam, als man denkt: Ohne Anpassung an ihre Umgebung droht das Aussterben – sei es durch Klima oder Markt. Und wenn sie erst einmal Fahrt aufnehmen, sie sie kaum zu übrsehen. Eine weitere Verbindung zwischen Mammut und Startup kommt nun hinzu – und beginnt mit einem Fund, der leider zerstört wurde.

Im Jahr 1938 wurde im Rahmen von Schürfgrabungen in der Balver Höhle im Sauerland ein stark deformierter Mammutzahn entdeckt und ein Jahr später freigelegt. Der Originalfund ging während des Zweiten Weltkriegs leider verloren – doch zuvor war glücklicherweise eine Rekonstruktion davon angefertigt worden. Eines der Replikate ist bis heute im Sauerland-Museum in Arnsberg ausgestellt. 

Für ein neues Ausstellungskonzept im Museum Balve sollte der Stoßzahn nun nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rekonstruiert werden – mit korrekter Krümmung und einer Länge von 4,4 Metern. Als Vorlage diente ein kleinerer, aber vollständiger Mammutzahn. Die wissenschaftliche Expertise kam hierbei vom LWL-Museum für Naturkunde, das auch den Oberflächenscan und die Modellierung durchgeführt hat. Die Hardware wurde vom FabLab zur Verfügung gestellt.  

Die enge Zusammenarbeit mit dem Team vom LWL-Museum für Naturkunde und dem Digital Hub münsterLAND zeigt, wie modernste 3D-Drucktechnologie und wissenschaftliche Expertise Hand in Hand gehen. Wir freuen uns schon jetzt darauf, dass nach langer Planungsarbeit der neue Mammutstoßzahn bald ein Stück Eiszeit in voller Dimension die Balver Geschichte erlebbar macht.

Ulrike Knips, Museum Balve

Doch wie lässt sich ein solcher Stoßzahn heute realitätsgetreu nachbilden? Wer kann ein solches Objekt nicht nur virtuell modellieren, sondern auch physisch umsetzen? 

Zunächst wurde das LWL-Museum für Naturkunde aus Münster hinzugezogen. Dass die LWL-Museen und innovative technologische Ideen gut harmonieren, hatte schon die Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur bei der Reaktivierung des Spieletisches zum westfälischen Frieden im Jahre des MÜNSTERHACK 2023 gezeigt. Nun übernahm das LWL-Museum für Naturkunde die digitale Rekonstruktion des Mammutstoßzahns. Für die physische Umsetzung war allerdings schnell klar: Der Druck  eines der größten Stoßzähne weltweit erforderte spezielle Technik, Konw-how und viel Feingefühl im Umgang mit organischen Formen. 

Der Mammutstoßzahn ist nach strengen wissenschaftlichen Gesichtspunkten rekonstruiert worden. Wir freuen uns, dass wir ihn für ein breites Publikum erlebbar machen konnten

Achim Schwermann, LWL-Museum für Naturkunde

Genau an dieser Stelle konnte das FabLab des Digital Hub münsterLAND vermitteln, technische Expertise ergänzen und die notwendigen Kontakte liefern. In unserem Netzwerk wurde dabei schnell der Kontakt zum Startup Creative Polymer in Bochum hergestellt. Der Geschäftsführer Fabian Sattelberger pendelt regelmäßig zwischen seinem Firmensitz in Bochum und einem Flexdesk im Coworking Space des Digital Hub münsterLAND in seinem Wohnort Münster – und ist damit ein Mitglied unserer Hub-Community.

Das Startup Creative Polymer wurde 2021 gegründet und hat sich auf großformatigen 3D-Druck für XXL-Exponate, Kunstwerke oder funktionale Prototypen spezialisiert. Gemeinsam mit dem Museum in Balve, dem LWL-Museum für Naturkunde und unserem Team wurde abgestimmt, wie das digitale Modell am besten druckbar gemacht werden kann – inklusive Überlegungen zur Stabilität, Aufhängung und Aufteilung. Auch für Fabian Sattelberger, Geschäftsführer von Creative Polymer und verantwortlich für die Umsetzung, war dieser Druck ein besonderes Projekt:

3D-Drucke dieser Art sind besonders schön, da die Exponate im Anschluss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Und auch für uns sind daraus einige Folgeprojekte entstanden, was uns als Startup natürlich sehr freut. 

Fabian Sattelberger, Geschäftsführer Creative Polymer

Am Ende entstand ein beeindruckendes Ausstellungsstück aus dem 3D-Drucker, das in Zukunft im Museum Balve zu sehen sein wird – oder sogar erst einmal auf Wanderschaft geht, denn: Auch andere Museen haben bereits Interesse am Mammutstoßzahn der Superlative angemeldet. 

Für uns als Digital Hub münsterLAND ist dieses Projekt ein tolles Best-Practice-Beispiel dafür, wie zwei Museen und ein Startup in unserer Community zusammenfinden, sich gegenseitig ergänzen – und gemeinsam etwas erschaffen. Ein echtes „Mammutprojekt“ mit positivem Ausgang. Wie Mirco Drüen, Projektmanagers des FabLabs, zusammenfasst:

Gemeinsam mit einem Partner aus unserem Netzwerk haben wir hier ein außergewöhnliches Replikat realisiert, bei dem 4.4 Meter Urzeitgröße auf modernen Großformat-3D-Druck treffen. Das ist schon etwas Besonderes und zeigt, was man in Zusammenarbeit schaffen kann – und alleine so nicht möglich gewesen wäre.

Mirco Drüen, Ansprechpartner im FabLab des Digital Hub münsterLAND
Story verfasst von
Bianca Krischik

Bianca Krischik

Marketing Managerin
Events PublicRelations
SocialMedia

03.09.2025